Wenn man sich in der heutigen Zeit Filme oder Fernseh-Serien ansieht, dann wundert mich nicht warum soviel Distanz zwischen Eltern und Kind so “normal” ist.
Ist euch schon mal aufgefallen, dass Rachel in Friends sehr selten ihr Baby hält? Oder Piper in Charmed – das Baby ist nahezu immer weggelegt. Oder wo sieht man denn schon eine fiktive Figur stillen? Ja Flascherln sieht man wiederum überall. Ich könnte eine Serie nach der anderen aufzählen. Ja klar – ein Baby ist teuer in der Produktion, Busen kostet noch mehr, Kinderarbeitsgesetze kann man nicht umgehen und ausserdem sieht man die Outfits so schlecht mit Baby am Arm :-).
Vollkommen verständlich von der Produktions-Seite her gesehen, aber der so beworbene distanzierte Umgang hämmert sich nach und nach in unser Unterbewusstsein!
Womit beginne ich am besten? Wie bin ich auf verschiedene Ideen gekommen?
Was hat zu meinen Überlegungen geführt?
Also fangen wir doch ganz am Anfang an – nämlich bei meinen Eltern!
Meine Eltern haben mich in ihr Bett genommen. In der ersten Wohnung meines Lebens wohnte ich 5 Jahre lang - ich kann mich kaum an mein erstes Kinderzimmer erinnern, aber die Erinnerung an das elterliche Schlafzimmer ist glasklar. Ich weiss nicht mal mehr, ob ich ein Kinderbett hatte – wahrscheinlich proforma.
Ist es daher, weil ich einfach so aufgewachsen bin oder schlichter Naturinstinkt, dass ich es vollkommen natürlich finde, mein Baby in meinem Bett schlafen zu lassen?
Mein Kind in ein anderes Zimmer zu legen - das stand generell nicht zur Frage, auch bei Ryan nicht. Ich könnte nicht schlafen. Würde ständig kontrollieren gehen, ob er eh noch atmet. Ich hätte für ihn Angst in der Dunkelheit so ganz alleine.
Für mich persönlich stand aber auch niemals zur Frage, ob der Kleine in einem Bett neben unserem schlafen wird. Das war ursprünglich Ryans Wunsch, denn wie bei den meisten Leuten schrillten auch bei ihm die Alarmglocken.
Aber unser Baby hat 9 Monate in meinem Bauch verbracht – ich fand die Vorstellung urplötzlich ganz alleine zu liegen einfach ganz furchtbar grausam. Für mich genauso – immerhin habe ja auch ICH den Körper 9 Monate geteilt und plötzlich waren wir getrennt. Doch ich habe meinen Partner bei mir im Bett – mein Baby, das gerade noch in meiner Körperwärme eingehüllt war und an meine inneren Geräusche gewöhnt ist, hätte nichts und niemanden.
Der plötzliche Kindstod ist etwas wovor wir uns alle fürchten – auch ich ganz besonders. Wenn aber Baby und Mama Gesicht zu Gesicht liegen stimulieren sie gegenseitig die Atmung – der plötzliche Kindstod ist sehr selten bei “Bettteilern”. (Hier eine Studie dazu von James McKenna).
Weiteren Warnungen gegen andere Erstickungsgefahren kann ich leicht kontern: wir haben keine Stofftiere im Bett, unter die Decke rutschen kann er auch nicht – meine Knie halten ihn davon ab. Mein Baby teilt mit mir die Decke und liegt so nahe an mir dran, dass ich sofort spüre, wenn er sich bewegt. Ich habe sehr grosses Vertrauen in mir selbst, dass ich ihm nicht die Decke über den Kopf ziehe oder mich auf ihn drauf lege. Ich vertraue absolut voll und ganz meinen neuen Mutterinstinkten. Wir haben aber schon die Sicherheitsmassnahme ergriffen, dass Ryan eine eigene Decke hat und wir teilen nicht wie bisher die grosse. Denn so lieb ich ihn habe – ihm Schlaf ist ihm nicht zu vertrauen wo er die Decke hinzieht :-)
Generell gelten beim gemeinsamen Schlafen natürlich folgende Sicherheitshinweise – man sollte nicht das Bett mit einem Baby teilen, wenn man unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder starken Medikamenten steht. Das fällt aber für mich unter die Kategorie Hausverstand – denn unter dem Einfluss dieser Dinge sollte man meiner Meinung nach generell kein Baby handhaben – wurscht wo es schläft!
Der Schlaf und das Stillen waren aber ausschlaggebend für Ryan - das hat ihn dann endgültig überzeugt. Mein Baby und Ryan schlafen durch – und mein Schlaf ist nur minimal gestört, denn er muss nicht weinen, nein nichtmal seine Augen öffnen, da er sich ganz eindeutig bewegt bevor er aufwacht. Ich schiebe meine Brust einfach noch näher und schon kann er trinken – ohne einmal die Augen aufgemacht zu haben. Ich kann ohne den Kleinen oder mich viel zu bewegen von beiden Seiten füttern, doch damit wir beide ein bisschen “Liege-Abwechslung” bekommen lege ich ihn kurz bevor Ryan aufsteht in die Mitte. Tja und der zu anfangs skeptische Vater geniesst nun seine Morgen wo er sich noch an seinen Sohn ranschmiegen kann bevor er in die Arbeit muss.
Seine grösste Skepsis galt aber folgendem Problem – wann verlässt denn das Vögelchen wieder das Nest?
Ja wann denn? Manche meinten “es stimmt nicht, dass ein 2jähriges plötzlich im eigenen Bett schläft!” (hab ich auch nie behauptet) und andere tönten wiederum “So habt ihr kein Intimleben mehr!”
Tja, seine erste Freundin wird er nicht ins Bett bringen, somit erwarte ich, dass wenn er ein Tennager ist wird er schon im eigenen Bett schlafen :-) Aber ernsthaft – die Erwartung ist der Schlüssel. Ich erwarte NICHT, dass das Kleinkind plötzlich alleine sein will. Möglich ist ist es. Wir werden sehen. Und ausserdem heisst denn nur Sex haben intim zu sein? Zu dritt kuscheln – das ist wunderschön intim!
Wobei ich aber schon anmerken möchte, dass Bettteilen eine starke Partnerschaft benötigt, denn wohl oder übel leidet das Sexleben darunter. Aber wir haben bewusst Platz für unser Kind in unserer Partnerschaft gemacht und unsere Bindung wächst mit dieser neuen wunderbaren Aufgabe.
Und wir haben aus unseren “Fehlern” gelernt. Denn mein ursprünglicher Wunsch war es, ein grosses Bett anstelle eines Gitterbettes an zu schaffen. Doch mit all seiner anfänglichen Skepsis fühlte sich Ryan wohler mit einem sogenannten “Babybalkon” – eine Erweiterung unseres Bettes. Nun gut – und wie schlafen wir jetzt? Alle gemeinsam in unserem 1,40m breiten Bett, denn weder mein Sohn noch ich sind bereit uns körperlich zu trennen – und mich hält das Bettchen auf der Seite nicht aus. Mein Sohn wird nach und nach unabhängiger werden und von selbst die paar Zentimeter rüber rutschen – daran glaube ich fest. Man sieht jetzt schon den Fortschritt, denn zu Anfangs schlief er nur auf mir, dann nur neben mir zu mir gedreht und in der typischen Embryo-Stellung zusammengerollt und nach einiger Zeit streckte er sich mehr und mehr und dreht sich mittlerweile auch weg von mir, manchmal soviel, dass ich ihn zum stillen wieder herholen muss. Wenn er bereit ist wird er gerne mit Abstand zu mir, aber dennoch neben mir, in seinem Bettchen schlafen.
Aber wir wissen heute, dass wir für die nächsten Kinder einfach ein grösseres Bett für uns alle anschaffen!
Jeder soll so schlafen wie er am besten kann, denn die beste Mutter ist keine gute, wenn sie unter Schlafmangel leidet, aber ich möchte meine bereits vergangenen Monate und die kommenden Jahre in einem Bett um nichts in der Welt missen!
Die schönste Zeit in meinem Leben war bisher meine erste unbändige Verliebtheit in Ryan. Und dann kam mein Baby. Es ist so wunderschön am Abend im Halbdunkeln nebeneinander zu liegen, er trinkt und wir sehen uns tief in die Augen. Er hört auf zu trinken und lässt meinen Blick nicht los. Er lächelt verliebt und zufrieden und ich lächle verliebt und zufrieden. Und dann macht er ganz friedlich seine Augen zu.
Am morgen dasselbe Spiel umgekehrt – er öffnet seine Augen und lächelt mich verliebt an und ich, die bereits munter ist von seinen Bewegungen, die mir bereits gezeigt haben, dass er bald die Augen öffnen wird, ich sehe ihn bereit für den neuen aufregenden Tag ebenso verliebt und unglaublich zufrieden an.
Ja manchmal bin ich schon müde, weil ich nicht geschlafen habe – aber nicht, weil der Kleine munter war, sondern weil ich mitten in der Nacht einfach da liege und ihn lange ansehe und mein Glück kaum fassen kann.!
Buchtipp: Three in a bed von Deborah Jackson – tolle Erklärungen warum man eigentlich auf die Idee kam, dass man Babies in andere Betten steckte oder gar andere Zimmer – die Reichen wollten natürlich anders als die Armen sein! (das ist die Kurzfassung :-))
Und generell kann ich wärmstens alle Bücher von William und Martha Sears empfehlen – die beiden haben das ganze “Attachment Parenting” genannt – leider gibt es das meiste in ihrer Bibliothek nur auf englisch, aber diese Bücher sind ganz toll!
Mehr Posts zur "anhänglichen Kindererziehung" folgen bald!
Ray in seinen ersten Lebenstagen - so schlafen wir auch heute noch Ray in his first days of life - we still sleep like that
Nein keine zur Schaustellung meiner Möpse (ausserdem kennen mich viele mit grösserem Ausschnitt beim Fortgehen :-)) - Ray liebt seine "Kopfkissen" :-) - und gottseidank bin ich das Doppelkinn wieder halbwegs los!
No not a publication of my boobs (quite a few people have seen me anyway with a bigger cleavage going out! :-)) - Ray loves his pillows :-) - and thank god I got rid of that double chin!
Unser Bett und "sein" Bett an unseres dran gehängtOur bed and "his" bed attached on the side
If you watch these days films and TV series I’m not surprised that so much distance between parents and child is “normal”. Did you ever realise that Rachel in Friends hardly ever holds her baby? Or Piper in Charmed – her baby is nearly always put down somewhere. Where do you see breastfeeding? Bottles are the way to go on telly. I could mention a lot of TV series. And yes of course – babies are expensive in production, boobs even more so, child labour laws are strict and not to forget – beautiful outfits are hard to see if you’ve got a baby in your arms :-)
Understandable from the productions point of view but this amongst other things contributes that a distanced way of parenting gets deeper and deeper in our subconscious.
How do I start? Where did I get my ideas from? What made me think like that?
Well let’s begin with the very start – with my parents!
My parents took me into their bed. In the first flat of my life I’ve lived for 5 years – I can hardly remember my first kids room but the memory of my parents bedroom is crystal clear. I don’t even know if I had a kids bed – propably as a matter of form.
So is it because I grew up that way or is it plain nature’s instinct that I find it completely natural that I let my baby sleep in my bed?
To put my child into another room – that was never up for discussion, not for me or Ryan. I couldn’t sleep. I would constantly go and control if he is still breathing. I would be afraid for him so alone in the darkness.
For me personally it was also never up for discussion that the little one sleeps in a cot next to our bed. This was Ryan’s wish at first as his alarm bells rang like so many other people’s.
But our baby spent 9 months in my tummy – I found the thought of him being so suddenly on his own just cruel. For me as well – after all it was also MY body which I shared for 9 months and suddenly we were separated. I would always have my partner next to me in bed – my baby, who has just been surrounded by my body heat and is used to the sound of my inner organs, my baby would have just nothing.
The sudden infant death syndrome (SIDS) is something we all fear – me also. But if mummy and baby sleep facing each other they stimulate their breathing – SIDS is uncommon in “co-sleepers” (here a research study from James McKenna).
Further warnings for possible suffocation I can easily disarm: we don’t have any cuddly toys in the bed, he can’t slide under his blanket – my knees are restricting him from doing so. My baby shares my duvet and lies so close to me that I instantly feel when he moves. I have a big trust in myself that I won’t pull the duvet over him or smother him. I wholeheartedly trust my new mother instincts. But we did take one safety measure – Ryan has his own duvet now and we are no longer sharing one big one. As much as I love him – I don’t trust sleepy Ryan not to pull the duvet wherever he wants it in his sleep :-)
In general the following safety advice is to be taken care of – you should never share a bed with a baby if you are under the influence of alcohol, drugs or heavy medication. But to me that’s common sense and in my opinion under the influence of any of these you should not handle a baby at all – no matter where it sleeps!
Sleep and breastfeeding were the winning factors to convince Ryan. My baby and Ryan sleep through the night – my sleep disturbance is kept to a minimum as he does not have to cry, no he doesn’t even have to open his eyes as he moves in a very certain way before he awakens. I just shift my breast even closer and he can drink – all without opening his eyes even once. I can feed him from both sides without moving him or me much but to get some alternation in lying I put him in the middle shortly before Ryan has to get up. Well and the at first sceptical dad loves his mornings now where he gets a cuddle before he has to go to work!
But his biggest sceptisism was aimed at the following problem – when does the little birdie leave the nest?
Yes when? Some people said “it’s not true that a two year old suddenly wants to sleep by himself” (I never said so) and others reckoned “Like this you’ll never be intimate again!”
Well his first girlfriend he won’t bring into our bed so I expect by the time he’s a teenager he’ll be out :-) But seriously – the expectation is the key. I DON’T expect the toddler to be suddenly on his own. But it is possible. We will see. And furthermore – why does to be intimate always mean having sex? All 3 of us cuddling together in bed – that is wonderfully intimate!
But I do want to point out that bed sharing requires a strong partnership as obviously the sex life will suffer. But we consciously made room for our child in our partnership and our bond is getting stronger with the challenge of this wonderful experience.
And we learned from our “mistakes”. Because my first wish was to buy a big family bed for all of us instead of getting a cot. But with Ryans first scepticism he felt more comfortable with our so called “co-sleeper” – an extension attached to our bed. So far so good – and how do we sleep now? All together in our 1,40m wide bed as neither my son nor me are ready to be physically separated and the little bed does not take my weight . My son is going to be more independent in his own time and he will move over the few centimetres himself. You can already see the progress because at the beginning he would sleep only on top of me, then very closely next to me facing me and all scrunched up in the typical fetal position and after a little while he started stretching out and turning himself away. Sometimes he moves that far that I have to get him back for feeding. When he’s ready he will put physical distance between us and sleep in his little bed but still beside me.
But we do know now that for the next children we will get a big familybed!
Everyone should sleep like they can best because even the best mother is no good when she’s sleep deprived but I don’t want to miss the past months and the upcoming years in our shared bed for the world!
The most beautiful time of my life was my first overwhelming being in love with Ryan. And then my baby came. It is so wonderful to lay in the semi-darkness next to each other, he drinks and we gaze into each others eyes. He stops drinking but holds my gaze. He smiles lovingly and content and I smile lovingly and content. And then he closes his eyes peacefully.
In the morning we have the same play reversed – he opens his eyes and smiles at me lovingly and content and me, who is already awakened by his movement which always gives away that he will open his eyes soon, me - I’m already looking at him ready for the next exciting day together smiling at him so in love and so very happy.
Yes sometimes I am very tired in the morning – but not because the little one was awake but because I sometimes lay awake at night and just stare at him and can’t quite grasp my luck!
Book Tipp: Three in a bed by Deborah Jackson – fantastic explanations of who had the ideas of putting babies into cots or their own rooms – of course the rich wanted to be different from the poor (that’s the short version :-))
And in general I can recommend the Sears library by William and Martha Sears – they called this “Attachment Parenting” and all their books are just fantastic!
More Attachment Parenting posts soon to follow…